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Gesellschaftlicher Wandel lebt von Teilhabe. Hierzu gehört vor allem, dass auch Frauen gleichberechtigt an gesellschaftlichen Entscheidungen mitwirken.
Die Vereinten Nationen greifen dieses Ziel auch in ihrer Agenda bis 2030 auf. Hier heißt es: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
Denn Geschlechtergleichstellung ist nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht, sondern eine notwendige Grundlage für eine friedliche, gerechte und nachhaltige Welt.
Noch immer sind Frauen in vielen wichtigen Bereichen unterrepräsentiert und werden benachteiligt.
In der Geschichte Madagaskars spielen Frauen eine wichtige Rolle. Vor der Kolonialisierung waren die letzten Herrschenden Königinnen, die in der madagassischen Kultur noch heute für die Stärke der Frau stehen. Nun ist auch die madagassische Gesellschaft geprägt von einer strukturellen Benachteiligung der Frauen. Besonders im ländlichen Madagaskar erfahren Frauen vielfach Diskriminierung.
Das Partnerprojekt “Vahatra” unterstützt im zentralen Hochland Madagaskars gelegen kleinbäuerliche und besonders vulnerable Haushalte dabei, ihre Landrechte zu sichern und ihre Ernährungssituation zu verbessern. Dabei hat das Projekt ein besonderes Augenmerk auf die Unterstützung von Frauen, die etwa 75% der Zielgruppe ausmachen. Frauen verfügen in der madagassischen Gesellschaft kaum über eigene Landrechte und wirtschaftliche Entscheidungsmöglichkeiten, obgleich sie einen Großteil der Haus- und Feldarbeit leisten. Das Projektteam von “Vahatra” hat es geschafft, dass Frauen verbriefte Landrechte erhalten und selbst Entscheidungen über Ihr Land und Haushaltausgaben treffen können.
Zusammen mit Eltern und Dorfgemeinschaften engagiert sich das Projekt VOZAMA dafür, mit dem Betrieb von informellen Vorschulen eine Brücke zu den formalen Grundschulen zu schlagen. Damit wird Kindern, die aufgrund ihrer abgelegenen Wohnorte ansonsten kaum oder keinen Zugang zu dem formalen Bildungswesen haben, der Einstieg in das staatliche Schulwesen erleichtert bzw. erst ermöglicht. Im Projekt werden so durchschnittlich jährlich 3.892 Kinder alphabetisiert, 180 Dorflehrer(innen) qualifiziert, 3.500 Eltern fortgebildet und 608 Dorfkomitees betreut. Die spezielle Förderung der Lehrer(innen), die zu Bezugspersonen in ihrer Dorfgemeinschaft werden, stellt eine deutliche Stärkung der Rolle der Frau in der überwiegend männlich dominierten Gesellschaft dar.
Mit der Fastenaktion setzen wir uns dafür ein, dass Frauen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Wandel mitwirken. Daher stellen wir Frauen vor, die mit ihrem Mut und ihrer Stärke überzeugen und deutlich machen: „Frau. Macht. Veränderung.“:
Der Einsatz für Gleichstellung ist im Sinne einer jeden Gesellschaft. Frauen aus Madagaskar zeigen ermutigend auf, wie das gehen kann. Machen wir uns mit ihnen stark – mit allen Menschen, egal, welches Geschlecht sie haben.
Erhalten Sie hier einen Überblick über thematische Ausrichtung, Materialien und Aktionen zur Fastenaktion 2023: Materialsammlung
Am 25. Januar 2023 fand ein Misereor online-Workshop für alle Interessierten mit dem Misereor Referenten Andreas Paul statt. In dem Workshop wurde der Blick auf die Hintergründe und Materialien zur Fastenaktion geworfen und auf die Fragen und Anmerkungen der Teilnehmenden eingegangen. Auch das Misereor-Hungertuch 2023/24 wurde vorgestellt.
Andreas Paul ist Referent des Hilfswerks Misereor, Priester des Bistums Trier und seit 2021 als Geistlicher Leiter im Bundesvorstand der ‚Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands‘. Schon seit 2014 ist er Geistlicher Begleiter im kfd-Diözesanverband Trier.